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Von Gärten, Frauen und Mord im Thurgau

Blumige Aussichten für den Tourismus im Thurgau? Der Verein Thurgau Tourismus paddelte mit Tatendrang ins 2021, setzt auf vielfältige Themen für den Naturliebhaber, aussergewöhnliche Übernachtungen, mörderische Erlebnisse und viel Frauenpower. 

Ein Gartenjahr, zwei Gartenschauen  

Der Verein Bodenseegärten hat 2021 zum Gartenjahr erklärt. Gleich zwei Gartenschauen, eine in Lindau und eine in Überlingen, finden dieses Jahr am Bodensee statt. Das Netzwerk, das im Dreiländereck Schweiz, Deutschland und Österreich die Gärten rund um den See miteinander verbindet, hat noch diverse weitere Aktivitäten und Veranstaltungen zum Thema geplant. Ein historisches Gartenbuch soll erscheinen.  

An beide Gartenschauen sind Thurgauer Gartenfreunde eingeladen, auf Entdeckungsreise zu gehen. Am 26. Mai fährt ein Schiff ab Romanshorn direkt nach Lindau. Am 19. Juni eins ab Kreuzlingen nach Überlingen. Letzteres fungiert als schwimmende Ausstellungsplattform und erzählt von den Thurgauer Gärten und ihren Geschichten.  

Die Thurgauer Gärten entdecken kann man aber natürlich auch direkt vor Ort. Schon die liebliche Landschaft des Kantons selbst mutet wie ein einziger grosser Naturgarten an. Weitläufige Streuobstwiesen, ausgedehnte Weinfelder aber auch die Bischofszeller Rosenwochen, die Bauerngarten-Route Thurgau, die über 1000 sortenreiche historische Rosensammlung der Kartause Ittingen oder der von Kaisern geprägte Garten auf Schloss Arenenberg erfreuen Gärtnerherzen.  

Übernachten unterm Apfelbaum  

Passend zum Thema Garten ist auch das neuste aussergewöhnliche Übernachtungsangebot im Kanton: Man schläft unterm Apfelbaum auf dem Hagschnurer Hof in Hüttwilen. Sozusagen im Apfelbaumgarten des ehemaligen Bauernhofs. Auf dem Wagen eines Rapid Spezials. In den 50er bis 70er Jahren war dieser eine geschätzte und wendige Arbeitserleichterung in der Landwirtschaft. Heute wird das traktorähnliche Gefährt mit nur zwei Rädern weitaus kreativer eingesetzt: In lauen Sommernächten zieht und parkt er ein Thurgauer Himmelbett unter den Apfelbaum. Übernachtet wird an diesem Freiluft-Standort mit nichts als Geäst und dem Sternenhimmel über sich, jedoch in einem flauschig weichen Doppelbett.  

Zwei kleine aber feine – und vor allem sehr gegensätzliche – Häuschen erweitern das Angebot der speziellen Übernachtungsmöglichkeiten im Thurgau. Als erstes ist da das Tiny House, ein veritables Wunder der Technik. Es bietet alle möglichen technischen Höhepunkte. Den Zimmerschlüssel etwa, den gibts aufs Handy. Möchte man Licht, braucht man es nur laut zu sagen. Die persönliche Spotify-Liederliste kann abgespielt werden. Ein Bildschirm am Kühlschrank gibt touristische Auskünfte.  

Ganz im Gegenteil dazu setzt das zweite Häuschen auf dem Campinglpatz Fischerhaus in Kreuzlingen auf pragmatische Funktionalität. Das farbige «Fischerhäuschen» steht ab dieser Saison stramm auf Pfosten gebaut für Übernachtungsgäste bereit. Es bietet vier Betten, Kochnische, Kühlschrank und eine eigene Veranda. Ein Spielplatz direkt vor dem Haus, ein Grillpavillon und die Nähe zu See und Freibad machen es zu einem wunderbaren Familienerlebnis. Äusserst stilvoll und überzeugend eingerichtet sind sie beide, das Häuschen der Fischer und das Wunder der Technik.  

In lauen Sommernächten zieht und parkt ein Rapid Spezial ein Thurgauer Himmelbett unter einen Apfelbaum in Hüttwilen. 

Mörderisch gute Erlebniswege im Thurgau 

Ob auf Schatzsuche, auf Genuss-Tour oder als Detektiv dem Mörder auf der Spur – im Thurgau wirds spannend. Beim KrimiSpass und dem Krimi-Trail etwa werden Amriswil und Weinfelden zum Tatort eines Vermissten- und sogar eines Mordfalles. Für beide Schnitzeljagden brauchen kleine Profidetektive nur ein Smartphone. Auf dem Weg werden Indizien gesammelt, die Licht ins Dunkel wilder Spekulationen um die Fälle bringen sollen. In Arbon, beim Schweizer Mosterei- und Brennereimuseum, hilft man Detektiv Dachs auf einem Abenteuer durch die Welt des Apfels. Die Lösung verschiedener Rätsel entlang der Route führt Meisterdetektive zur Schatztruhe.  

In Arbon geht es auch genüsslich zu und her. Töten würde man hier höchstens für die delikaten Thurgauer Spezialitäten, die auf dem FoodTrail durch die Hafenstadt erwandert werden. Während rund vier Stunden spaziert man an sechs Genuss-Stationen vorbei. Das Schlemmen will allerdings verdient sein: Auch hier rauchen Köpfe beim Tüfteln ob kniffliger Rätsel, denn nur die Lösung führt zum nächsten Leckerbissen.  

Für starke Frauen von starken Frauen 

Vor genau 50 Jahren feierten Bürgerinnen der Schweiz die Einführung des Frauenstimmrechts. Daher steht das Jahr 2021 im Thurgau auch im Zeichen der Frau. Es findet sich hierzulande an allen Ecken und Enden geballter Frauen-Power.  

Karin Patton, Biersommelière und Mikrobrauerei-Inhaberin, und Karin Peter, Esskulturhistorikern und Inhaberin einer Eventagentur etwa, spannen zusammen. Die beiden Feinschmeckerinnen zeigen den Teilnehmerinnen, welche Bieraromen zu welchen Speisen passen und wie sich Bier raffiniert in der Küche einsetzen lässt. Auch die Erfolgsgeschichte des alkoholfreien Schaumweins «Tröpfel» wurde von zwei Frauen aufgebaut. Patricia Dähler und Esther Schäfer erlauben einen Blick hinter die Kulissen ihres Unternehmens.  

Starken Thurgauer Frauen sind mehrere spannende Führungen im Kanton gewidmet. In Arbon, Frauenfeld oder Diessenhofen etwa wird beleuchtet, wie das weibliche Geschlecht die Entwicklung der geschichtsträchtigen Ortschaften beeinflusst hat. Frauen, die es in ihrer Freizeit aktiver mögen, steigen aufs Standup-Paddel, praktizieren Yoga am See oder Wandern über den Seerücken. 

Paddelland Bodensee 

Aktiv gehts im Jahr 2021 auch auf dem Wasser weiter – nämlich mit Paddeln! Standup-Paddeln erfreut sich schon längere Zeit grosser Beliebtheit. Der Corona-Sommer 2020, der einen zum Zuhausebleiben zwang, förderte diese Entwicklung zusätzlich. 

Den Trend wollen sich die Regionalplanungsgruppe Regio Appenzell AR-St.Gallen-Bodensee gemeinsam mit den beiden Tourismusdestinationen Thurgau Tourismus und St.Gallen-Bodensee Tourismus nun zunutze machen. In den vier Buchten Altenrhein, Rorschach, Arbon und Romanshorn werden bestehende Angebote gebündelt und neue geschaffen. Ziel ist es, Infrastruktur und Angebote von Paddelsportarten wie Standup-Paddeln, Kajaken oder Kanufahren für Einheimische und Gäste weiter zu entwickeln und den Bodensee als führende Region fürs Paddeln zu positionieren. 

Weitere Infos:

Thurgau Tourismus 

Friedrichshafnerstrasse 55a 

8590 Romanshorn 

Telefon 071 531 01 31 

info@thurgau-bodensee.ch 

www.thurgau-bodensee.ch 

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