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Pendlerströme: Der Zuwachs flacht ab

Die Pendlerströme haben in den letzten Jahren weiter zugenommen, aber nicht mehr ganz so ausgeprägt wie noch vor 2010. Diese erfreuliche Entwicklung geht aus einer Auswertung der Thurgauer Dienststelle für Statistik hervor, die im Mai 2020 publiziert wurde.

Vor dem Einbruch der Pendlerströme infolge der Corona-Pandemie pendelten rund 45 000 Thurgauerinnen und Thurgauer an einen Arbeitsplatz ausserhalb des Kantons. Innerhalb von fünf Jahren – zwischen 2010/12 und 2015/17 – ist die Zahl der Wegpendler um rund 5‘000 oder zwölf Prozent gestiegen. Gleichzeitig hat auch die Zahl der Erwerbstätigen, die aus anderen Kantonen oder aus dem Ausland in den Thurgau zupendeln, auf über 25‘000 zugenommen. Das entspricht einem Plus von zehn Prozent.

Trotz des kräftigen Anstiegs hat sich der Zuwachs der Pendlerströme im Vergleich zum Zeitraum vor 2010 verlangsamt. Das zeigen Auswertungen der Thurgauer Dienststelle für Statistik. Sie basieren auf der Strukturerhebung des Bundesamts für Statistik, wobei die Daten über jeweils drei Jahre (2015 bis 2017 beziehungsweise 2010 bis 2012) zusammengelegt wurden, um aussagekräftige Ergebnisse zu ermöglichen.

Zürich und St. Gallen

Zwei Drittel der Thurgauer Arbeitspendler wohnen und arbeiten im Thurgau. Die grosse Mehrheit, die ausserhalb des Kantons arbeitet, hat ihren Arbeitsplatz im Kanton Zürich oder im Kanton St. Gallen. In beide Kantone pendeln je rund 45 Prozent aller Wegpendler. Die Zupendler in den Kanton Thurgau wohnen am häufigsten im Kanton St. Gallen. Mit grossem Abstand folgen Personen aus dem Kanton Zürich und aus Deutschland.

Aktualisierte Daten zu den Pendlerbewegungen stehen auch für die grösseren Gemeinden zur Verfügung: So hat in der Gemeinde Arbon jeder vierte Wegpendler seinen Arbeitsplatz in der Stadt St. Gallen, während von den auswärts arbeitenden Frauenfelderinnen und Frauenfeldern 17 Prozent in die Stadt Winterthur und weitere 15 Prozent in die Stadt Zürich pendeln.

Rund zwei Drittel der Thurgauer Arbeitspendler setzt für den Arbeitsweg auf das Auto. Das am zweitmeisten genutzte Verkehrsmittel ist die Bahn (14 Prozent). Je länger der Arbeitsweg, desto eher wird er mit der Bahn zurückgelegt. So ist die Bahn bei Arbeitswegen von mehr als einer Stunde mit einem Anteil von 60 Prozent das beliebteste Verkehrsmittel der Thurgauerinnen und Thurgauer.

Kurze Arbeitswege

Der grösste Teil der Thurgauerinnen und Thurgauer hat einen kurzen Arbeitsweg. Zwei von drei Pendlern waren im Durchschnitt der Jahre 2015 bis 2017 weniger als eine halbe Stunde unterwegs, fast 40 Prozent sogar weniger als eine Viertelstunde. Nur etwa jeder Zwölfte benötigte für den Weg zur Arbeit mehr als eine Stunde. Im Vergleich zu fünf Jahren zuvor hat sich die Dauer des Arbeitsweges der Thurgauerinnen und Thurgauer kaum verändert. 

Die Auswertungen zu den Pendlerbewegungen im Kanton Thurgau stehen unter dem nachfolgenden Link bereit.

www.statistik.tg.ch

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