In der Küche wird weit mehr als nur gekocht – die Küche ist der soziale Mittelpunkt einer Wohnung oder eines Hauses. Entsprechend wichtig ist der Küchenbau und die Kücheneinrichtung. Im „Küchen-Kanton“ Thurgau scheint dieser Aspekt besonders grosse Bedeutung zu haben.
Unlängst hat die V-ZUG Kühltechnik AG in Sulgen eine neue Fabrik realisiert. Sie bedient mit ihren Premium-Einbaukühlschränken einen Nischenmarkt und kann in Sulgen nun die Kapazität auf mehr als 145‘000 Geräte ausbauen. Dass das renommierte Schweizer Unternehmen auf den Thurgau setzt, ist kein Zufall. Schliesslich verkörpert der Kanton am südlichen Bodenseeufer beispielhaft all die positiven Eigenschaften, die neben der Nähe zum Hauptmarkt für Schweizer Qualität stehen: hohe Bildungsstandards und Werte wie Zuverlässigkeit und Qualitätsdenken.
Unterschiedliche Einflüsse
Tatsächlich geniesst die Küche als sozialer Mittelpunkt und damit auch der Küchenbau im Thurgau einen beachtenswert hohen Stellenwert. Das bestätigt auch Marc Herzog, Geschäftsführer der Herzog Küchen AG in Unterhörstetten, und Präsident des Verbands Küche Schweiz auf die Frage, ob denn der Thurgau ein „Küchen-Kanton“ sei: „Ja, das kann man schon sagen. Es gibt gleich einige grössere Küchenhersteller und Küchenhändler im Kanton, die bereits länger angesiedelt sind und schweizweit agieren. So gesehen kann man in der Tat ein wenig von einem ‚Küchen-Kanton‘ sprechen.“
Stellt denn Marc Herzog im Gespräch mit seinen Kollegen im Verband Küche Schweiz zwischen der Ostschweiz und den anderen Landesteilen Unterschiede in den Kundenwünschen bezüglich ihrer neuen Küche fest? Herzog nickt: „Die grundlegenden Bedürfnisse an die Küche sind in Europa sehr unterschiedlich. Von einfachen Mitnahmemöbel mit zur hochwertigen Einbauküche mit vielen Extra gibt es alles. Diese Unterschiede spürt man auch in der Schweiz: Die südliche Schweiz ist stark von Italien geprägt und die westliche Schweiz von Frankreich. Dazu muss man wissen, dass beinahe 70 Prozent der Küchen hierzulande importiert werden.“
Aktuelle Trends
Und was sind denn bei uns so die Trends im Küchenbau? Herzog: „In der Designsprache sind nach wie vor kubische und klaren Linien gefragt. Die Proportionen zwischen Möbel und Freiflächen sind ausgewogen, damit auch die Funktionalität nicht zu kurz kommt. Die Küche steht mitten im Wohnraum und ist deshalb ein gewichtiger Blickfang.“ Bezüglich Material seien Kunstharzoberflächen mit Funktionsschichten im Aufwind, also samtig matte Flächen mit Antifingerprint-Beschichtung. Und wer es urbaner möge, bei dem seien raue Oberflächen mit einer Stahl- oder Keramikoptik sehr beliebt.
Bleibt noch die Frage nach den bevorzugten Farben. Herzog: „Neben den klassischen hellen Tönen darf es wieder vermehrt Farbe sein. Es braucht ein wenig Mut, aber Farbe erfreut das Leben. Dunkle Küchen, über verschiedene Grautöne, bis Schwarz erhalten vermehrt Einzug in der Küche, dies meist in Kombination mit dem Industrial-Look.“
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